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Arbeitshypothesen

4. These: Prekäre Arbeitsbedingungen werden durch problematische Bewertungsstrukturen und falsche Anreize im System verstärkt.

Erklärung:

Eine Karriere in der akademischen Forschung ist ein ständiger Kräftevergleich, der durch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz angefeuert wird. Wenn das entscheidende Kriterium für Neueinstellungen die Anzahl von Publikationen ist, verleitet das zu vorschnellem oder unsauberem Arbeiten – ein Phänomen, das häufig zu beobachten ist. Denn “Wer in der Wissenschaft Erfolg haben will, muss viel veröffentlichen. Die Folge [können] halb gare Ergebnisse, nicht wiederholbare Versuche, Pseudo-Journale [sein].” Dieses Problem im wissenschaftlichen Karriereprozess beschreibt man als Publikationsdruck. In der Kurzform “publish or perish” (dt. “publiziere oder gehe unter”) wird das Ausmaß auf den Punkt gebracht. Wer nicht publiziert, nimmt nicht am Wettlauf um unbefristete Stellen teil und wird somit unsichtbar für das System. In den Bewertungsstrukturen wird Quantität über Qualität gestellt, sodass die Vertrauenswürdigkeit der Forschungsergebnisse gefährdet wird. Diese Art des Bewertens schmälert den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert der geleisteten Arbeit. Eine zusätzliche Folge ist die Literaturflut: Es wird schwieriger, Publikationen zu sichten und in den aktuellen Wissensstand einzuordnen.

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