Extremismus schadet der Wissenschaft in Europa

Titel

The political extremes and innovation: How support for extreme parties shapes overall and green scientific research and technological innovation in Europe

Die Autor:innen

Andrés Rodríguez-Pose, Zhuoying You , Peter Teirlinck

Journal

Research Policy (Volume 54, Issue 9)

Kernproblem

politischer Extremismus schadet der Wissenschaft in Europa

Wissenschaft wird nicht nur in den USA durch Trump bedroht, sondern steht auch in Europa unter Druck durch politischen Extremismus: Die wachsende Unterstützung für extreme Parteien geht mit einem Rückgang von Forschung und Innovation einher. 

Analysiert wurden empirische Daten aus 1.137 Regionen in der EU, darunter wissenschaftliche Publikationen und Patentanmeldungen. Das Ergebnis ist eindeutig: Regionen mit starker Unterstützung für extreme Parteien verfügen über geringere wissenschaftliche und technologische Kapazitäten. Dieser Effekt zeigt sich den Autor*innen zufolge sowohl bei linker als auch rechter Extremorientierung, da Extremisten oftmals die Legitimität des wissenschaftlichen Fortschritts und technologischer Innovationen in Frage stellen. Gleichzeitig gibt es deutliche Unterschiede, denn der Zusammenhang ist bei rechtsextremen Parteien, die gezielt die Legitimität von Klimawissenschaft und grüner Innovation infrage stellen, besonders stark. Auch extrem Linke Parteien zeigen Distanz zu Wissenschaft, positionieren sich jedoch weniger eindeutig und mit weniger starken Effekten auf Publikationen und Innovation.

Grundsätzlich aber gilt: Wo extreme Parteien erstarken, zeigen sich konkrete Folgen. Forschungsmittel werden gekürzt, die Freiheit der Wissenschaft eingeschränkt, wissenschaftliche Agenden verschoben und das Ansehen von Forschenden untergraben.

Die Forschenden betonen im Fazit, dass politische Unzufriedenheit nicht ignoriert werden darf, da sie direkte Konsequenzen für Europas Wissenschaft hat. 

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