Prekäre Wissensarbeit im akademischen Kapitalismus

Titel

Prekäre Wissensarbeit im akademischen Kapitalismus

Der Autor

Peter Ullrich

Journal

Soziologie 2016 

Kernproblem

Falsche Anreize und Strukturen im Wissenschaftssystem

Ullrich beschreibt die prekären Beschäftigungsverhältnisse, die von befristeten Verträgen, Teilzeitstellen und unsicherer Einkommenssituation geprägt sind. Diese prekäre Situation wird als Ergebnis des “akademischen Kapitalismus” betrachtet, der durch die Unterfinanzierung der Hochschulen, steigende Studierendenzahlen und eine zunehmende Abhängigkeit von externen Fördergeldern gekennzeichnet ist. Häufig wird auf Quantität statt Qualität als Zwang gesetzt.

Die universitäre Landschaft orientiert sich vor allem an nicht-inhaltlichen Kennziffern wie Studierendenzahlen, Drittmitteln, Patenten, Auszeichnungen und Publikationen. Diese “Herrschaft der Zahlen” (Münch 2011: 13) etabliert eine Kultur, in der der Wettbewerb verschärft wird und künstliche Markteffekte inszeniert werden, was nicht zwangsläufig zu mehr Effizienz führt, sondern den Einfluss sozialer Faktoren im Ausleseprozess verstärkt (Rogge 2015b: 703).

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