Titel: Wer bleibt? Eine Pilotstudie zu Karrierewegen von Schwarzen Wissenschaftler*innen und Wissenschaftler*innen of Color in der Migrations-, Integrations- und Rassismusforschung
Autor*innen: Dimitra Dermitzaki, Alina Goldbach, Ali Konyali, Hanna Hoa Anh Mai, Nuriani Hamdan, Saboura Naqshband und Bahar Oghalai
Journal: NaDiRa Working Papers, 2025
Kernproblem: Institutionen der Migrations- und Rassismusforschung sind von Diskriminierungsstrukturen geprägt, die die Karriere und Repräsentation von Wissenschaftler*innen of Color und Schwarzen Wissenschaftler*innen beeinflussen.
In Institutionen, die zu Migration und Rassismus forschen, wird zu Diskriminierung und Ungleichheit geforscht – doch auch diese sind nicht frei von Machtstrukturen. In einer neuen Studie des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (Nadira), haben Wissenschaftler*innen of Color und Verbündeten die Erfahrungen von Schwarzen Wissenschaftler*innen und Wissenschaftler*innen of Color in diesen Einrichtungen beleuchtet.
Die Studie zeigt: In diesen Institutionen erleben viele Wissenschaftler*innen of Color selbst Rassismus, durch Ausschluss, fehlende Anerkennung oder subtile Benachteiligung. Diese Erfahrungen wirken sich stark auf ihre Karrieren aus – viele fragen sich, ob sie bleiben oder gehen sollen.
Die Forschung kritisiert: Oft gelten nur „weiße“ Sichtweisen als neutral und wissenschaftlich.
Wer selbst betroffen ist, werde schnell als „zu emotional“ abgestempelt – dabei brauche gute Wissenschaft genau diese Perspektiven, heißt es in dem Paper.
Wenn wir wirklich verstehen wollen, wie Rassismus funktioniert, müsse sich auch die Wissenschaft ehrlich hinterfragen, so die Studie. Und Schwarze Menschen, Migrant*innen und People of Color sollten nicht nur Objekte der Forschung sein – sie müssen mitbestimmen, wie geforscht wird.